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Ein ganzheitlicher Ansatz für das Krisenmanagement in globalen Strukturen

Krisenmanagement: Interview mit Siemens Energy

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Wir haben mit Sanja Milosevic, Security Manager Governance & Central Support und Andreas Leisen, Security Professional bei unserem Kunden Siemens Energy, über das Krisenmanagement-Programm des Unternehmens gesprochen.

Was unterscheidet eine Krise von einem Vorfall?

In unserem Unternehmen unterscheiden wir zwischen einem Vorfall und einer Krise anhand interner Richtlinien. Ein Vorfall ist in der Regel ein beherrschbares Ereignis mit begrenzter Auswirkung, während eine Krise eine erhebliche Störung darstellt, die unsere Mitarbeitenden, Organisation, Abläufe, Reputation oder Ziele gefährden kann. Klare interne Dokumente definieren die Kriterien und Reaktionsprozesse, sodass wir beide Situationen angemessen behandeln können.

Wie beeinflussen unterschiedliche kulturelle und regulatorische Rahmenbedingungen Ihr Krisenmanagement?

Die Vielfalt kultureller und regulatorischer Gegebenheiten hat großen Einfluss auf unseren Ansatz im Krisenmanagement. Jede Region bringt eigene Herausforderungen mit sich – von unterschiedlichen gesetzlichen Anforderungen über kulturelle Risikowahrnehmungen bis hin zu variierenden Erwartungen an Kommunikation und Entscheidungsfindung in Krisensituationen. Wir nutzen ein flexibles, aber strukturiertes Rahmenwerk, das lokale Gesetze und Praktiken berücksichtigt und gleichzeitig globale Standards wahrt. So stellen wir sicher, dass unsere Maßnahmen sowohl robust als auch anpassungsfähig sind.

Wie standardisieren Sie Krisenmanagement weltweit über Standorte und Teams hinweg?

Zur Standardisierung unseres Krisenmanagements nutzen wir international anerkannte Richtlinien als Grundlage und passen diese an die spezifischen Risiken und Gegebenheiten der jeweiligen Regionen an. So schaffen wir ein konsistentes Rahmenwerk, das gleichzeitig lokale Besonderheiten berücksichtigt – für globale Kohärenz und lokale Relevanz.

Wie haben sich Ihre Rolle und die Organisation durch die jüngsten Krisen verändert?

Wir verfolgen einen proaktiven Ansatz mit präventiven Maßnahmen wie Schulungen, Weiterbildung und Kapazitätsaufbau. Vergangene Krisen haben unser Bewusstsein für die Bedeutung von Krisenvorbereitung deutlich geschärft – nicht nur im Bereich Corporate Security, sondern in allen Unternehmenseinheiten. Dies hat unseren Fokus auf frühzeitige Risikoerkennung, präventive Strategien und organisationale Resilienz weiterentwickelt.

Welche Tools und Methoden nutzen Sie zur Krisenprävention und wie integrieren Sie diese in Ihre Geschäftsprozesse?

Siemens Energy setzt auf einen integrierten Ansatz, der internes Fachwissen mit Erkenntnissen externer Risikodienstleister kombiniert. Diese Methoden sind fest in unsere Geschäftsprozesse eingebettet und ermöglichen es uns, potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, effektiv zu reagieren und die operative Resilienz zu sichern. Der Fokus liegt dabei auf Zusammenarbeit, strategischer Voraussicht und der Abstimmung mit unseren Unternehmenszielen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeitenden auf Krisen vorbereitet sind?

Wir legen großen Wert darauf, dass alle Mitarbeitenden in der Lage sind, in Krisensituationen effektiv zu reagieren. Dies erreichen wir durch kontinuierliche Schulungen, simulationsbasierte Übungen und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Teams. So entsteht eine Kultur der Vorbereitung und Resilienz, die in unsere übergreifenden Prozesse integriert ist.

Wie schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im Krisenmanagement?

Unsere Schulungen zielen darauf ab, ein klares Verständnis für interne Richtlinien und Abläufe zu schaffen. Dies geschieht durch maßgeschneiderte Briefings, regelmäßige Diskussionen, Rollenspiele und szenariobasierte Übungen. Dabei berücksichtigen wir regionale Risikoprofile und nutzen Erkenntnisse aus vergangenen Krisen, um die Anpassungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit kontinuierlich zu verbessern.

Mit welchen Krisentypen ist Ihr Unternehmen am stärksten konfrontiert und wie verändert sich das?

Die Art der Krisen hängt stark von der Region und den jeweiligen Geschäftsaktivitäten ab. Neben allgemeinen Risiken gibt es branchenspezifische und geografisch bedingte Herausforderungen. Diese verändern sich durch geopolitische Entwicklungen, globale Dynamiken und technologische Fortschritte. Wir beobachten technologische und geopolitische Trends aufmerksam, um frühzeitig geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Unser Ansatz bleibt dabei stets anpassungsfähig.

Was passiert, wenn die Kommunikation mit einer Ihrer Einheiten unterbrochen wird?

Kommunikationsausfälle – etwa mit einem Standort, einer juristischen Einheit oder einer Region – sind Risiken, die global agierende Unternehmen berücksichtigen müssen. Wir entwickeln gezielte Strategien zur Risikominderung, die auf die jeweiligen regulatorischen und operativen Anforderungen abgestimmt sind. So sichern wir die Kontinuität und Resilienz unserer Abläufe auch in komplexen Szenarien.

Welche präventiven Maßnahmen ergreifen Sie, um zukünftige Krisen zu vermeiden?

Unser Unternehmen verfolgt einen vorausschauenden Ansatz mit etablierten Strategien global agierender Organisationen. Dazu gehören umfassende Risikoanalysen, Business-Continuity- und Krisenmanagementpläne, regelmäßige Trainings und Szenarien-Übungen. Wir fördern die teamübergreifende Zusammenarbeit, nutzen moderne Technologien zur Risikofrüherkennung und pflegen enge Partnerschaften mit externen Experten. Diese Maßnahmen werden kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich wandelnden Risiken gerecht zu werden.

Über Siemens Energy

Siemens Energy zählt zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Energietechnologie. Gemeinsam mit Kunden und Partnern arbeitet das Unternehmen an den Energiesystemen der Zukunft und unterstützt so den Übergang zu einer nachhaltigeren Welt. Das Portfolio umfasst nahezu die gesamte Energiewertschöpfungskette – von der Erzeugung und Übertragung von Strom und Wärme bis hin zur Speicherung. Dazu gehören konventionelle und erneuerbare Technologien wie Gas- und Dampfturbinen, hybride Kraftwerke mit Wasserstoffbetrieb sowie Generatoren und Transformatoren. Die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa macht Siemens Energy zu einem globalen Marktführer im Bereich erneuerbare Energien. Schätzungsweise ein Sechstel der weltweit erzeugten Elektrizität basiert auf Technologien von Siemens Energy. Das Unternehmen beschäftigt rund 99.000 Mitarbeitende in über 90 Ländern und erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 34,5 Milliarden Euro.